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Geschichte der Marienschule

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Strücklinger Schule vor 1900

 

1669 wird erzählt:

„Der Küster Bernhard Deeken, ist um Jakobi ernannt, erfüllt treu seinen Beruf und hält die Kirche rein und sauber. Ein Schullehrer ist nicht. Ein recht braver und strebsamer Bauernsohn unterrichtet im Winter 10 bis 12 Wochen lang die Kinder recht sorgfältig. ......Das Schulgeld beträgt für jedes Kind 12 Stüver.“

 

1784 schreibt Overberg über die Strücklinger Schule:

„Hier ist nur eine Schule. Schulgebäude ist zu finster, es sind keine ordentlichen Sitz- und Schreibbänke darin, oben nicht dichte zugelegt. Schulmeister Allerich Alleriches, ist vom hochwertigen Generalvikariate im vorigen Jahr angesetzt, 39 Jahre alt, auch Küster. Schulzeit im Winter, Kinder meistens 40 bis 50. .........

Lehrstücke bilden Religion, Lesen und Schreiben. ........ Die Kinder waren in der Religion ziemlich gut unterrichtet, in den übrigen Stücken mittelmäßig....“

 

1830 steht in der Kirchenchronik:

„1830 war die alte Schule mit Strohdach und kleinen Fenstern. Sie hatten nur einige Schul- (Schreib?) bänke. Die übrigen waren nur Sitzbänke......Hauptbücher waren Katechismus, Bibel, Rechnen. Schreiben lernten nicht alle. Es gab nur Winterschule und nur den Namen nach bestand Schulzwang. Mein Vater ging 1829 nach Scharrel in die Sommerschule zu Lehrer Bergemester. Der Lehrer strickte beim Unterricht. 1860-70 strickten alle Kinder während des Religionsunterrichts und des Lesens in Scharrel. Mit Rechnen und Lesen war es unvereinbar. In den Pausen standen alle Kinder mit dem Rücken an der Mauer und strickten. Ein fleißiges Kind strickte täglich drei Strümpfe, Koopsocken für Berssenbrügge und Lindern....“

 

1845 geht man in Strücklingen dazu über, auch im Sommer Unterricht zu geben. Für das Jahr wird die Zahl der Schüler bereits mit 158 angegeben.

1843 wird endlich ein neues Lehrer- und Küsterhaus gebaut, welches neben der alten Kirche seinen Platz findet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Strücklinger Schule in diesem Jahrhundert

 

1892/93 wird die alte Schule verkauft. An der Hauptstraße in Strücklingen wird eine neue Schule gebaut. Diese verfügt über zwei Klassenräume und einen großen Nebenraum, in dem der Kommunionunterricht stattfinden soll.

 

 

Bereits 1908 ist diese Schule zu klein, denn die Schule wird zu dieser Zeit von etwa 150 Kindern besucht. Deshalb wird in Bollingen eine neue Schule gegründet, wodurch die Strücklinger Schule entlastet wird.

 

1920 ist die Schule abermals zu klein, denn die Schule wird wieder von über 140 Kindern besucht und das Schulgesetz von 1910 sagt:

„Die Schülerzahl einer Klasse soll in der Regel 70 nicht übersteigen. Wird diese Zahl dauernd überschritten, so ist die Einrichtung einer dritten Klasse erforderlich.“

Somit wird der Raum, in dem der Kommunionunterricht stattfindet als Klassenraum eingerichtet.

 

1928/29 ist das 1., 2. und 3.Schuljahr zu einer Klasse mit 59 Kindern zusammengefasst, während sich das 4., 5., 6., 7. und 8.Schuljahr mit 57 Kindern in der 2.Klasse befindet.

 

 

   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                          Die im Jahre 1893 errichtete Schule

 

 

 

  Die Marienschule Strücklingen

 

1951 wird der Neubau einer Schule wegen der ständig wachsenden Schülerzahlen und wegen dem Mangel an Lehrerwohnungen erforderlich.

Am 29.November 1951 wird die neue Schule von Pfarrer Albers eingeweiht. Sie erhält den Namen „Marienschule“ und umfasst vier Klassenzimmer.

 

Die Zeitung berichtet über die Einweihung:

„Strücklingen: Großbetrieb herrschte am Sonntag in der neuen Strücklinger Volksschule, die von der Gemeinde zur Besichtigung freigegeben war. Der allgemeine Eindruck wurde wohl am treffensten von einem alten Mütterchen wiedergegeben, die da meinte: ‘Wir sind alle zu früh geboren, in so mojen Klassenzimmern möchte ich auch wohl einige Jahre wieder in die Schule gehen.“

 

1974 wird die katholische Volksschule Strücklingen in eine Grundschule umgewandelt, denn seit 1970 geht das 5.Schuljahr nach Ramsloh zum Schulzentrum.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Monika Niemeyer: Die schulische Entwicklung in der Gemeinde Strücklingen –

eine Untersuchung zur regionalen Geschichte des Bildungswesens.

Strücklingen 1982.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1981 erfolgt ein großer Erweiterungsbau. Die 1951 errichtete Schule erhält vier neue Klassenräume, eine kleine Aula mit Malereien von Christel Crone, einen Gruppenraum und ein Lehrerzimmer. Die Schule verfügt somit nun über acht Klassenräume.

 

1996 erfolgen weitere Umbaumaßnahmen. Das Lehrerzimmer wird verlegt, und es werden sanitäre Anlagen geschaffen. Weiterhin entsteht ein neues Schulleiterzimmer, ein Krankenzimmer und ein Kopierraum.

Im November 1997 wird nach dem Entwurf der Papenburger „Holunderschule“ die Bepflanzung der Außenanlagen von Schülern, Eltern und Lehrkräften durchgeführt.

 

Bis zum Jahre 2000 werden die Räume im Obergeschoss des Altbaus vermietet. Seitdem stehen die Räume der Schule zur Verfügung. Im Laufe der folgenden Jahre entstehen dort ein Computerraum, eine Schülerbibliothek, eine Schulküche mit Essraum, Gruppenräume und Räume zur Betreuung.

 

Am 11.11.2002 stellt die Schule auf Vorschlag der Gesamtkonferenz an die Gemeinde als Schulträger den Antrag, am Schulversuch „Regionales Integrationskonzept“ teilzunehmen. Seit dem Schuljahr 2003/2004 werden an der Marienschule auch Kinder mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf in Bereich Lernen integrativ beschult. Dafür stehen zwei Sonderpädagoginnen zusätzlich mit insgesamt 16 Stunden zur Verfügung.

 

Im Schuljahr 2002/ 2003 wurde die Marienschule „Verlässliche Grundschule“ Für alle Kinder bestehen feste Unterrichts- bzw. Betreuungszeiten von 7.45 bis 12.40 Uhr.

 

Mit Beginn des Schuljahres 2010/2011 wird die Marienschule offene Ganztagsschule an vier Tagen. Es erfolgt der Bau einer Mensa mit 42 Sitzplätzen sowie einer Ausgabeküche. Das Ganztagsangebot wird von etwa 50% der Schülerinnen und Schülern an einem oder mehreren Tagen wöchentlich genutzt. Der Ganztagsbetrieb endet um 15.15 Uhr.

 

Im Schuljahr 2013/ 2014 beginnt die Einführung der inklusiven Schule. Inklusive Schule bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung ihren Bedürfnissen gerecht gemeinsam unterrichtet werden.

 

2015 ist die Marienschule Strücklingen eine zweizügige katholische offene Ganztagsschule mit 124 Schülerinnen und Schülern in Klasse 1 bis 4.

An der Marienschule arbeiten acht Lehrerinnen, zwei Lehrer, zwei Förderlehrerinnen, eine Referendarin und zwei pädagogische Mitarbeiterinnen. Ein Hausmeister, der für alle Grundschulen und 3 Turnhallen der Gemeinde zuständig ist, sowie eine Sekretärin, sind stundenweise beschäftigt. Ebenfalls ist stundenweise eine Hauswirtschafterin beschäftigt, die für die Essensausgabe zuständig ist sowie zwei Raumpflegerinnen.

 

Die Marienschule liegt in Strücklingen, einer bis 1972 selbstständigen Gemeinde. Heute ist Strücklingen ein Teil der Gemeinde Saterland. Die Schüler kommen aus dem Ort sowie aus den umliegenden Bauernschaften.

 

Die Außenanlagen bestehen heute aus einem gepflasterten Schulhof für Ballspiele, einem grünen Klassenzimmer und einer Fläche mit Schaukeln, Kletterbaum, Rutsche und Sandkasten. Ein Platz des Sportvereines Strücklingen, der direkt an den Schulhof angrenzt, steht den Schülern der Schule vormittags zum Fußball spielen zur Verfügung.

Das Schulgelände, zu dem noch ein kleines Wäldchen gehört, ist mit vielen standortgerechten Bäumen und Sträuchern bepflanzt

Die Schule verfügt nicht über eigene Sportstätten. Die Turnhalle des STV Strücklingen steht jedoch vormittags der Schule und dem Kindergarten zur Verfügung.

Für den Schwimmunterricht wird zwei Mal wöchentlich das Schwimmbad Saterland in Ramsloh genutzt. Die Bundesjugendspiele finden auf der Sportanlage der Gemeinde beim Schulzentrum statt.

 

 

Text: Monika Olling

 

"Alte Schule verbirgt sich hinter Erweiterungsbau"

(Generalanzeiger, 14.10.2011)